Was bisher in der Stadt Leipzig unmöglich erschien, scheint nun aber doch Realität zu werden. Der 1. FC Lok Leipzig wird mit dem Projekt RasenBallsport zukünftig gemeinsame Wege bei der Nachwuchsarbeit gehen. Interessant ist der Aspekt, dass man ähnliche Vorhaben noch vor ein paar Jahren mit dem FC Sachsen Leipzig immer strikt ablehnte, was natürlich RasenBallsport den Einstieg im Leipziger Fußball zudem noch erleichterte.
(…) Frei nach dem Motto “Gemeinsam für die Förderung und Ausbildung von Talenten” werden Fußball-Oberligist 1. FC Lok und Regionalligist RB Leipzig zukünftig im Nachwuchs-Leistungssportbereich intensiver zusammenarbeiten. Beide Vereine haben sich dabei auf eine ab dem 1. Januar 2011 beginnende Kooperation geeinigt, die vorerst auf drei Jahre – bis zum 31. Dezember 2013 – ausgelegt ist. Hauptbestandteil der Kooperation ist der gegenseitige Austausch von Talenten und Perspektivspielern. Die Zusammenarbeit soll durch Transparenz und Kommunikation der Verantwortlichen beider Nachwuchsabteilungen mit Leben gefüllt werden (…) [lok-leipzig.com, 19. November 2010]
Wie zu erwarten, sind die ersten Meinungen zu diesem Thema sehr geteilt. Während die Anhänger von RasenBallsport Leipzig sich grundsätzlich positiv äußern, ist die aktuelle Meldung vielen Lok-Anhängern doch arg negativ aufgestoßen. Erste Rufe nach dem Rücktritt von Steffen Kubald im Lok-Forum wurden bereits laut. Doch der Vorstand der Blau-Gelben verteidigt sein Vorhaben.
“Wir haben uns seit jeher den leistungsorientierten Kinder- und Jugendfußball auf die Fahnen geschrieben, den wir mit einem für unsere Verhältnisse immensen Aufwand auch betreiben. Aber wir sind nicht blauäugig und wissen, dass uns an gewissen Punkten einfach Grenzen gesetzt sind. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr auf eine transparente, ehrliche und konstruktive Partnerschaft mit RB Leipzig, von der beide Vereine profitieren werden. Die Talente stehen an erster Stelle. Wenn ein Nachwuchsspieler das große Potenzial besitzt, den Traum von der Profi-Karriere zu verwirklichen, dann ist es einfach unsere Pflicht, ihn dabei zu unterstützen und nicht die Perspektive zu verbauen”, so Jörg Seydler, Nachwuchskoordinator des 1. FC Lok, auf der Homepage des Vereins.
Die nächsten Tage werden sicherlich heiße Diskussionen in beiden Lagern der Anhänger bringen und man sollte sich im Klaren sein, dass mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde.
[ab]